Es ist Mai. Die Ball- und Festsaison läuft auf Hochtouren. Für Tänzer eine Freude und für Tanzmuffel ein Graus? Erfahren Sie hier, warum Bälle für alle ein besonderes Ereignis sind und wie Sie bei jedem Tanz eine gute Figur machen können.
Ein Ball ist ein mehrfacher Genuss
Ob Abschlussball, Tanz in den Mai oder Galaabend – Tanzen verbindet Menschen und schafft eine besondere Atmosphäre. Ein festlicher Saal, elegante Damen in Abendkleidern an der Seite von Herren in Smoking oder edlen Anzügen. Tanzmusik erfüllt den Raum, genießerisch schwingen die Gäste im Rhythmus. Ein Buffet oder Menü mit ausgewählten Köstlichkeiten und erlesenen Weinen sorgt für Gaumengenuss. Auch das Netzwerken mit anderen Gästen kommt nicht zu kurz und man genießt das gesellschaftliche Miteinander. So ein Ambiente lockt sowohl Tänzer als auch Nicht-Tänzer auf Bälle verschiedenster Art.
Der Wandel der Tanz-Etikette
In kaum einem anderen Bereich haben sich so viele Regeln geändert wie bei der Tanz-Etikette.
Früher kam der Dame beim Gesellschaftstanz eine passive Rolle zu. Sie hatte abzuwarten, bis sie zum Tanz gebeten wurde. Nur wenn das Orchester „Damenwahl“ ankündigte, konnte sie selbst die Initiative ergreifen und ihren Tanzpartner auswählen.
Die Frau von heute kann sich auf einem Ball frei bewegen und natürlich auch einen Herrn, mit dem sie tanzen möchte, auffordern. Es ist jedoch ein ungeschriebenes Gesetz, dass der erste Tanz dem Partner beziehungsweise der Partnerin gewidmet sein sollte.
Heutzutage können Sie als Mann und Frau selbst entscheiden, ob Sie tanzen möchten oder nicht. Werden Sie aufgefordert und wollen dies nicht, sollte Ihre Ablehnung allerdings so gestaltet sein, dass sie für beide Seiten gesichtswahrend ist. Sie könnten zum Beispiel sagen: „Ich möchte im Moment nicht tanzen, vielen Dank“ oder „Ich habe gerade lange getanzt und brauche eine Pause“. Auf diese Weise fühlt sich Ihr Gegenüber weder verletzt noch persönlich abgelehnt. Allerdings sollten Sie dann auch keine andere Aufforderung zu diesem Tanz annehmen, sonst wäre die Ablehnung ein Affront.
Keine Angst vor dem Parkett
Sie haben nie einen Tanzkurs besucht oder der letzte Tanz ist Jahre her? Das ist noch lange kein Grund, das Parkett zu scheuen!
Wie im Straßenverkehr gibt es auch auf der Tanzfläche einige Regeln zu beachten. Eine wichtige ist: Es wird immer gegen den Uhrzeigersinn getanzt. Schnellere Paare tanzen eher außen, während langsamere sich besser in der Mitte der Tanzfläche aufhalten. Hier haben Sie meist mehr Platz und stoßen nicht so leicht mit anderen Tanzpaaren zusammen. Wenn dies doch einmal passieren sollte, entschuldigen Sie sich einfach höflich.
Zwei Tänze für alle Fälle
Auf vielen Bällen werden besonders häufig zwei Tanzarten gespielt: Walzer und Discofox. Beide sind auch für nicht geübte Tänzer einfach zu lernen, da die Schritte grundsätzlich die gleichen sind. Der Unterschied ist nur, dass der Walzer im Dreiviertel- und der Discofox im Viervierteltakt getanzt wird. Wenn Sie die Grundschritte beherrschen, können Sie also den Tanzrunden gelassen entgegensehen.
Und falls Sie es gleich ausprobieren wollen, finden Sie hier die Grundschritte des Herrn und der Dame für beide Tänze.
Die wichtigsten Ball- und Tanz-Regeln im Überblick
Der Erfolg einer Veranstaltung wird auch von den Gästen mitgeprägt. Beachten Sie deshalb stets den achtsamen und zuvorkommenden Umgang mit den Gastgebern und anderen Gästen.
- Wählen Sie Ihre Garderobe dem Kleidungsvermerk entsprechend, den Sie auf der Einladung vorfinden.
- Wird der Tanz eröffnet, fordern Sie als Herr zuerst Ihre Begleiterin auf. Ob Sie später mit anderen Damen tanzen möchten -oder als Dame mit anderen Herren-, steht Ihnen frei.
- Heutzutage kann auch die Dame einen Herrn zum Tanzen auffordern.
- Falls Sie eine Aufforderung zum Tanz ablehnen möchten, machen Sie dies für beide Seiten gesichtswahrend und gewähren diesen Tanz auch nicht einer anderen Person.
- Wenn Sie den Ball verlassen möchten, verabschieden Sie sich von den Gastgebenden und idealerweise auch von den Personen, mit denen Sie an einem Tisch saßen.
Generell sind natürlich alle Regeln wertschätzender Umgangsformen zu beachten, die auch im Alltag üblich sind. Dabei gilt: „Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu.“