Kinder im Restaurant – ein Abenteuer

von | 19.03.2009 | Umgangsformen, Kinder

Deutscher Knigge-Rat: Neugier nicht verbieten sondern nutzen

Bonn – Bei einem Restaurantbesuch mit Kindern steht nicht selten Stress auf der Speisekarte. Dies vor allem dann, wenn die Kleinen das Lokal als großen Abenteuerspielplatz entdecken. Dabei muss die Frage „Kleine Gäste, große Sorgen?” niemandem auf den Magen schlagen, meint der Deutsche Knigge-Rat und gab jetzt einige Tipps, wie Erwachsene und Kinder einen Restaurantbesuch gleichermaßen genießen können. Denn: Je interessanter Kinder die Vorgänge am eigenen Tisch finden, umso weniger Stress für die Eltern, andere Gäste oder das Personal.

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Foto: Shutterstock

So lasse sich der natürliche Entdeckerdrang kleinerer Kinder leicht kanalisieren, wenn sie am Tisch ins Geschehen eingebunden werden. „Das Kennenlernen von Sitten und Gebräuchen der für sie neuen Welt sind für die Kleinen bestimmt fesselnder als der laute Kommandoton des Vaters, der seinen Sprössling gerade noch hinter der Türe zur Küche verschwinden sieht“, meint die Etikette-Beraterin Meike Slaby-Sandte, Mitglied des Deutschen Knigge-Rats. Und wenn schon Entdeckungstour, dann am besten in Begleitung eines Erwachsenen. „Der kann dann auch gleich neugierige Fragen beantworten, Grenzen der Bewegungsfreiheit in einem Lokal aufzeigen und erklären, warum man an Tischdecken besser nicht zieht.“ Auf diese Weise werde die kindliche Neugier spielerisch befriedigt.

Eines sollten Eltern im eigenen wie im Interesse der anderen Gäste unter allen Umständen nicht tun: „Ihre Erziehungsgewalt lauthals durch Zurechtweisen ihres Kindes zu demonstrieren oder ihnen laut hinterher zu rufen, anstatt sie schnell wieder einzufangen“, so die Etikette-Beraterin. Und wenn schon eine eindeutige Ermahnung notwendig ist, dann nicht vor allen Gästen.

Bei all dem brauche man sich nicht nur nach den Kindern zu richten, vorausgesetzt man sorgt vor. „Das Lieblingsmalbuch oder das Lieblingsspielzeug lassen die Zeit schnell vergessen, selbst wenn die Erwachsenengespräche langweilen.“


Rainer Wälde

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