Deutscher Knigge-Rat für Schulkleidung

von | 13.04.2007 | Kleidung

Für Gemeinschaftsgefühl und gegen Egoismus

Bonn – Der Deutsche Knigge-Rat empfiehlt die Einführung einheitlicher Schulkleidung. Mit ihr könne der Sinn für Gemeinschaft, soziale Verantwortung und Gruppenzugehörigkeit gefördert werden. Sie habe mit Uniformierung der Gesellschaft nichts zu tun, vielmehr gehe es um die Vermittlung von Werten. Elke Foltin, Lehrerin an der städtischen Wirtschaftsschule in Ansbach, bestätigt, dass “der Gemeinschaftssinn bei vielen Schülern nicht hoch im Kurs steht”. Viele Teenager haben egozentrische Ideale und streben nach Lebensqualität, Abenteuer und Freiheit. Gesellschaftliche Werte wie Teamfähigkeit, Pünktlichkeit, Disziplin und Ordnung werden dagegen geringgeschätzt.

Foto: Shutterstock

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Einheitliche Schulkleidung könne dem Narzissmus entgegenwirken und den Teamgeist fördern. Elke Foltin: “Wenn einheitliche Fan-Kleidung im Fußballstadion Identität gibt, warum sollte dies nicht auch über einheitliche Kleidung in der Schule möglich sein?”

Die Vorteile der Schulkleidung liegen nach Ansicht der Experten auf der Hand. Der Wegfall des Marken-Zwangs benachteilige nicht länger sozial Schwächere. Die Konzentration auf den Unterricht werde verbessert, da die Selbstdarstellung und Profilierung über schrille, aufreizende Kleidung nicht mehr möglich sei. Das Gemeinschaftsgefühl werde gestärkt, Gemeinschaft wiederum gebe Halt, Orientierung und Identität. Zudem bereite einheitliche Schulkleidung aufs Berufsleben vor, am Arbeitsplatz müssen die Jugendlichen schließlich ebenfalls Dresscodes und Rollenerwartungen berücksichtigen.

Voraussetzung für die Akzeptanz von Schulkleidung ist nach Ansicht der Münchner Imagedesignerin Sabine Schwind von Egelstein, dass die Schüler bei der Kleidungswahl mitbestimmen dürfen. “Dabei lernen sie auch fürs Leben, beispielsweise welche Signalwirkung Kleidung hat. Erfahrung an Schulen mit einheitlicher Kleidung haben gezeigt, dass die Schüler lernten, kritisch mit Konsum und dem Nacheifern von vermeintlichen Vorbildern umzugehen.”


Rainer Wälde

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